Mit dem Deckungsbeitrag je Stunde die besten Aufträge auswählen

Mit dem Deckungsbeitrag je Stunde die besten Aufträge auswählen

Die Marktsituation ist gut. Viele GaLaBau-Unternehmen bekommen mehr Anfragen, als Sie ausführen können und stehen vor der schweren Entscheidung, welches Projekt abgesagt werden soll. Dabei wird oft aus dem Bauch heraus entschieden, oder es werden die Kunden bevorzugt, die am meisten drängeln. Aber sind diese Aufträge auch die besten für Ihr Unternehmen?
 

Wie gut verkaufen Sie Ihre Produktivstunden?

Die Kennzahl Deckungsbeitrag je Stunde ist ein hervorragendes Instrument, um im Garten- und Landschaftsbau den Erfolg von Angeboten und Aufträgen einzuschätzen.

Der Deckungsbeitrag ist das Geld, das Ihnen nach Abzug aller Baustellenkosten vom Umsatz für die Kostendeckung der Gemeinkosten und für den Gewinn übrig bleibt. Der Deckungsbeitrag je Stunde sagt Ihnen, wie gut Sie Ihre knappste Ressource, die Produktivstunde verkaufen bzw. verkauft haben.
 

Anleitung zur einfachen Berechnung

Auch ohne passende Branchensoftware können Sie mit einfachen Mitteln den Deckungsbeitrag pro Stunde ausrechnen und dann zum Vergleich mehrerer Projekte nutzen. Auch die Frage, ob Sie einem geforderten Nachlass zustimmen dürfen oder nicht, lässt sich mit Hilfe dieser Kennzahl leichter beantworten. In Zusammenarbeit mit Unternehmensberater Kurt Sachs, Spiro Sachs GmbH, haben wir eine Anleitung zur Berechnung des Deckungsbeitrag je Stunde für den Vergleich verschiedener Baustellen erstellt. Bei Bedarf kann z.B. Ihr Steuerberater Sie dabei unterstützen.

So gehen Sie vor:

Nutzen Sie auch die Beispielrechnung, die wir Ihnen kostenfrei zum Download zur Verfügung stellen. Tragen Sie dort Ihre eigenen Zahlen ein um zwei Projekte direkt zu vergleichen.

Schritt 1: Lohn

Errechnen Sie die Differenz zwischen Ihrem Stundenverrechnungssatz und Ihrem Kalkulationslohn (inklusive aller Lohnnebenkosten). Dieser Anteil des Stundenverrechnungssatzes steht Ihnen für die Deckung von Kosten und Gewinn zur Verfügung (Ergebnis 1).

Schritt 2: Baustellenstunden

Ermitteln Sie für das aktuelle Projekt die Anzahl der gesamten Baustellenstunden und ziehen Sie davon die gesamten Wege- und Rüstzeiten ab, um die geplanten produktiven Baustellenstunden zu erhalten.  Multiplizieren Sie diese mit Ergebnis 1. Nun wissen Sie, welchen Beitrag der Stundenverrechnungssatz für die Deckung von Kosten und Gewinn dieser Baustelle leistet (Ergebnis 2).

Schritt 3: Einzelkosten

Berechnen Sie für das aktuelle Projekt den Gesamtbetrag der Zuschläge auf Material, Pflanzen, Geräte (Leistungsgeräte) und andere Teilleistungen und addieren Sie Ergebnis 2 hinzu. Nun wissen Sie, welchen Beitrag die Summe Ihrer Zuschläge für die Deckung von Kosten und Gewinn leistet (Ergebnis 3).

Schritt 4: Baustellengemeinkosten (BGK)

Ermitteln Sie die Summe der Baustellengemeinkosten, z.B. Geräte (nicht als Leistungsgerät kalkulierte Geräte), Wasser, Strom etc. und ziehen Sie diesen Betrag von Ergebnis 3  ab. Nun wissen Sie, welcher Betrag Ihnen nach Deckung aller Baustellenkosten für Gemeinkosten und Gewinn zur Verfügung steht (Ergebnis 4).

Schritt 5: Deckungsbeitrag pro Stunde

Teilen Sie Ergebnis 4 durch die Anzahl der geplanten produktiven Baustellenstunden aus Schritt 2. Sie erhalten den Deckungsbeitrag pro Stunde. Je höher er ausfällt, desto besser ist  - aus kalkulatorischer Sicht - dieses Angebot bzw. dieser Auftrag für Ihr Unternehmen.


Aber auch andere Faktoren entscheiden über den Erfolg einer Baustelle. Bewerten Sie zusätzlich, ob der Kunde voraussichtlich ein zuverlässiger Geschäftspartner sein wird und ob Sie für die Ausführung der angebotenen Leistungen gut qualifiziert und technisch ausgestattet sind.

Ihre Nicole Mittendorf, DATAflor AG

Plankostenrechnung – Was ist das denn?

© placeit.net, Screen: DATAflor

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So vergleichen Sie zwei Baustellen mit dem Deckungsbeitrag je Stunde.

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