So reduzieren Sie Fehlzeiten Ihrer Mitarbeitenden

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Investieren Sie in die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden und damit in die Zukunft Ihres Betriebes

Fehlzeiten sind ärgerlich. Die Produktivität sinkt, gesetzte Ziele werden nicht erreicht. Aufgaben müssen auf die Kolleginnen und Kollegen verteilt werden. Das Team leidet.

Besonders im Handwerk ist so mancher Krankenstand hausgemacht, wenn Sicherheitsvorkehrungen missachtet oder potenzielle Unfallquellen nicht wahrgenommen werden. Durch Prävention und Gesundheitsvorsorge sollten Sie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein gesundes und sicheres Arbeiten ermöglichen. Dazu zählen die ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze, die regelmäßige Überprüfung von Maschinen und Arbeitsmitteln, die Bereitstellung persönlicher Schutzausrüstung, die Durchführung von Unterweisungen und arbeitsmedizinische Vorsorgeangebote.
 

Mit diesen Tipps zur Gesundheitsvorsorge reduzieren Sie die Fehlzeiten Ihrer Mitarbeitenden

1. Betriebliches Gesundheitsmanagement

Investieren Sie in die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden. Stellen Sie z.B. einen bunt gefüllten Obstkorb in den Frühstücksraum und bieten Sie gesunde Getränke wie Mineralwasser kostenlos an. Verteilen Sie im Sommer Sonnenschutzcreme zur Hautkrebsvorsorge und motivieren Sie Ihr Team zur jährlichen Vorsorgeuntersuchung beim Hautarzt. Beim Bundesamt für Strahlenschutz können Sie einen Newsletter mit Vorhersage der UV-Belastung bestellen. Gründen Sie einen Lauftreff, bieten Sie Ihren Mitarbeitenden vergünstigte Konditionen im lokalen Fitnessstudio an oder organisieren Sie Präventionskurse, wie z.B. Rückenschule. Eine Versteuerung als geldwerter Vorteil ist erst ab einem Jahresbetrag von 500 Euro je Beschäftigtem erforderlich.

Viele Krankenkassen bieten professionelle Beratung zur Gestaltung des betrieblichen Gesundheitsmanagements sowie finanzielle Unterstützung bei der Durchführung an. Fragen Sie gleich bei Ihrer Krankenkasse nach oder informieren Sie sich direkt beim GKV-Spitzenverband.
 

2. Arbeitssicherheit und Unfallverhütung

Sorgen Sie dafür, dass die vorgeschriebene regelmäßige Überprüfung von Maschinen und Arbeitsmitteln auch tatsächlich durchgeführt wird. Legen Sie klare Verantwortlichkeiten fest, arbeiten Sie mit Checklisten oder führen Sie einen digitalen Arbeitsablauf ein, z.B. einen wiederkehrenden Termin im verwendeten Terminkalender oder eine Wiedervorlage in einer digitalen Bauakte. Wenden Sie das gleiche Verfahren auch gleich auf die Kontrolle der persönlichen Schutzausrüstung Ihrer Mitarbeitenden an.
 

3. Bieten Sie flexible Arbeitszeiten an

Schnell das Kind in den Kindergarten bringen, ein Medikament aus der Apotheke holen oder ein krankes Familienmitglied zum Arzt fahren - Beruf und Familie in Einklang zu bringen ist gar nicht so einfach. Auch Väter wollen und müssen heute mehr Familienaufgaben übernehmen. Flexible Arbeitszeiten geben Ihren Mitarbeitenden den nötigen Freiraum, dies reduziert Stress und erhöht die Zufriedenheit. Viele zahlen Ihnen die gewährte Flexibilität gerne zurück, indem sie bereitwillig einspringen, wenn einmal Not am Mann ist.
 

4. Verbessern Sie den Arbeitsplatz jedes einzelnen Mitarbeiters

Oft sieht man im hektischen Alltag nicht mehr, wie sehr die Büroausstattung in die Jahre gekommen ist. Überprüfen Sie jeden einzelnen Arbeitsplatz und fragen Sie auch die Mitarbeitenden nach ihren Wünschen und individuellen Problemen. Lange Zeit falsch zu sitzen führt auf Dauer zu ernsthaften Gesundheitsproblemen. Dabei geht es nicht nur um einen guten Bürostuhl, sondern auch um die richtige Sitz- und Tischhöhe, den richtigen Abstand zum Monitor usw. In der Karrierebibel finden Sie gute Anregungen dazu.

Auch bei Baumaschinen gibt es große Qualitätsunterschiede bei den Themen Körperbelastung und Ergonomie, z.B. wenn es um die Reduzierung von Vibrationen geht oder um technische Details des Fahrersitzes. Setzen Sie dieses Thema bei der nächsten Gerätebeschaffung auf Ihre Prioritätenliste.
 

5. Regelmäßige Weiterbildungen und Unterweisungen

Ein einzelnes Seminar oder eine einmalige Unterweisung reichen nicht aus, um wichtige sicherheits- oder gesundheitsrelevante Informationen im Langzeitgedächtnis zu verankern und in die tägliche Anwendung zu bringen. Planen Sie regelmäßige Auffrischungsschulungen und stellen Sie wichtige Informationen auch in Form einprägsamer kurzer Hinweise bereit, z.B. am schwarzen Brett oder direkt an Maschinen und Geräten. Wenn doch einmal ein Fehler passiert: Suchen Sie nicht nach Schuldigen, sondern überlegen Sie, welche Informationen Ihren Mitarbeitern gefehlt haben und wie Sie diese in Zukunft besser vermitteln können.

Ein schöner Nebeneffekt: Mit regelmäßigen Fortbildungen signalisieren Sie Ihren Mitarbeitenden, dass Sie sie langfristig ans Unternehmen binden wollen, steigern die Leistungsbereitschaft und machen sich als Arbeitgebender attraktiv.
 

6. Setzen Sie Ihre Mitarbeitenden ihren Stärken entsprechend ein

Auch wenn es bei Personalknappheit oft schwer umsetzbar ist: Berücksichtigen Sie die jeweiligen Stärken Ihrer Mitarbeitenden bei der Verteilung von Aufgaben. Dadurch können diese schneller und in besserer Qualität erledigt werden. Wer regelmäßig überfordert ist leidet unter Stress und den negativen gesundheitlichen Folgen. Wer seine täglichen Aufgaben sicher erledigen kann, gewinnt an Selbstbewusstsein - das ist für Ihre Mitarbeitenden die beste Grundlage, um sich fachlich und beruflich weiterzuentwickeln.

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